Römische Wasserleitungen
Home | Start Rom | Römische Republik | Römische Kaiser | Römische Waffen | |
Röm.Wasserleitungen |
Zur Deckung des riesigen Bedarfs an Frischwasser, der ein charakteristisches Kennzeichen der römischen Stadtkultur war, leiteten die Römer das Wasser oft über Dutzende von Kilometern von den Quellgebieten in die Städte.Die zu diesem Zweck erbauten Kanäle stellten eine ingenieurtechnische Meisterleistung dar, da sie nicht nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren funktionierten, sondern über die gesamte Distanz ein gleichmäßiges Gefälle aufwiesen und damit Bergkuppen in Tunneln durchstießen und Täler auf Brücken überwinden mussten.Für den privaten Wasserverbrauch gab es ein Privilegium, zu gewerblichen Zwecken gab es Wasser nur gegen Entgelt, Ausnahmen bildeten öffentliche Bäder oder Thermen. Die meisten römischen Wasserleitungen verfielen im Mittelalter, das in der Wasserversorgung und Hygiene weit hinter dem Altertum zurückstand. Erst das 19. Jahrhundert schuf man in den europäischen Großstädten wieder Leitungen zu den einzelnen Häusern, wie die antike Welt sie längst gekannt hatte.
Technik:
Römische Aquädukte waren im gesamten Imperium Romanum vorhanden.
In der Zeit der römischen Republik
errichtete man sie aus behauenen Steinblöcken, die eigentliche Wasserleitung
bestand jedoch häufig aus
"Römischen Beton". Zum Schutz vor Erwärmung und Verdunstung
wurden die offenen Wasserleitungen mit
Steinplatten abgedeckt. Bei den römischen Wasserleitungen können
fünf Konstruktionstypen unterschieden
werden: die offene Bauweise, der Tunnel, der Aquädukt, die Leitung auf
einer Mauer und die Druckleitung.
Wasserleitungen und Aquädukte basierten allein auf Gravitation, d.h.
auf einem stetigen Gefälle.
Nach Vitruviussollte das Gefälle mindestens 0,5% betragen. In Wirklichkeit lag es bei
0,15%-0,3%. Die Leitungen der
Hauptstadt hatten eher niedrigere Werte. Das kleinste Gefälle aller bekannten
Wasserleitungen weist der
Pont-du-Gard mit 7mm auf 100m auf. Je nach dem geplanten Einsatz (Thermen
und Bäder, Feuerwehr, Brunnen,
Circus u.ä.) fanden unterschiedliche Qualitäten des gelieferten
Wassers Verwendung. Für den privaten
Wasserverbrauch gab es ein Privilegium, zu gewerblichen Zwecken gab es Wasser
nur gegen Entgelt, Ausnahmen bildeten öffentliche Bäder oder Thermen. Die meisten römischen
Wasserleitungen verfielen im Mittelalter, das in der Wasserversorgung und Hygiene weit hinter dem Altertum zurückstand.*)
Ein Beispiel der römischen Aquäduktbaukunst ist der Pont du Gard der ein Prunkstück der Wasserversorgungsbauten in den Provinzen war:
Mehr Infos:
http://www.avignon-et-provence.com/tourism/pont-du-gard/de/index.html
http://www.schaetze-der-welt.de/denkmal.php?id=123
http://www.provence-info.de/Sehenswertes/Der_Aquadukt_Pont_du_Gard/der_aquadukt_pont_du_gard.html
http://www.frankreich-experte.de/fr/2/2811/pontdugard.html
Auflistung der römischen Wasserleitungen:(aus "Antikefan.de")
Römische Republik:
Aqua Appia | ||
Die erste römische Wasserleitung, die Aqua Appia, errichtete Censor Appius Claudius Caesus im Jahre 312 v. Chr. Die Quellen entsprangen zwischen dem achten und neunten Meilenstein der Via Praenestina und sie endete auf dem Forum Boarium. Die Länge der Leitung betrug damit mehr als 16 km, wovon ein Großteil unterirdisch verlief. Ihre Kapazität betrug 73.000 m3 pro Tag.*) |
Anio Vetus | ||
Die zweite römische Wasserleitung entstand nur wenige Jahre später im Jahre 272 v.Chr. Sie wurde vom Censor Manius Curius Dentatus gebaut. Sie ist mit fast 64 km sehr viel länger als die erste Leitung und entnahm ihr Wasser dem Fluß Anio zwischen Vicovaro und Mandela. Sie endete in der Nähe der heutigen Stazione Termini. Ihre max. Kapazität betrug fast 176.000 m3 pro Tag.*) |
Aqua Marcia | ||
Erbaut wurde sie 144 v.Chr durch den Praetor Q.Marcius Rex. Diese Leitung wurde in der Gegend von Arsoli-Agosta vom Anio abgezweigt. Ihre Gesamtlänge betrug etwas mehr als 91 km. In der Nähe des ehemaligen Finanzministeriums verzweigte sie in mehrere Stadtteile. Eine wichtige Abzweigung führte zum Kapitol. Diese Leitung wurde in der Kaiserzeit unter Kaiser Nerva neu aufgebaut und erweitert, unter Caracalla kam ein neuer Zweig hinzu. Sie war mit einer Kapazität von 187.600 m3 die zweitgrößte nach dem Anio Novus.*) |
Aqua Tepula | ||
Erbaut wurde sie 125 v.Chr. von den Censoren Cn.Servilius Caepio und L.Cassius Longinus. Ihr Wasser kam aus der Umgebung von Marino in den Albaner Bergen. Mit einer Kapazität von nur 17.800 m3 war sie eine der kleinsten Wasserleitungen.*) |
Römische Kaiserzeit:
Aqua Julia | |||
Diese Wasserversorgungsleitung wurde von Agrippa (Schwiegersohn von Kaiser Augustus) 33 v.Chr. erbaut und kam aus demselben Gebiet wie die Aqua Tepula, mit der sie damals in einer ingesamt 21,7 km langen Leitung vereinigt wurde. Ihre Leistungsvolumen betrug etwas mehr als 48.000 m3. *) | |||
Aqua Virgo | |||
Diese Leitung, die 19 v.Chr. entstand, wurde von Agrippa geschaffen. Sie war vorgesehen für die Versorgung seiner neuen Thermen und die erste Leitung zum Marsfeld. Sie entsprang einer Quelle nahe der Quelle der Aqua Julia. Bis an den Rand der Stadt verlief sie unterirdisch und führte dann über Bögen (zu sehen noch heute in der Via del Nazareno und in der Via del Bufalo) bis in die Nähe des Pantheon. Von hier wurde das Wasser unterirdisch bis in die Thermen des Agrippa geleitet. Die Wasserleitung wurde später unter Kaiser Caligula auf dem Marsfeld abgerissen, aber unter Kaiser Claudius wieder aufgebaut.*) | |||
Aqua Alsietina | |||
Diese Leitung wurde 2 v.Chr. unter Kaiser Augustus erbaut und kam von zwei Seen, dem Lago di Martignano und dem Lago di Bracciano. Dieses laut Frontinus untrinkbare Wasser diente wahrscheinlich nur zum Speisen der Naumachia, einem vom Kaiser in Trastevere künstlich angelegtem See. Ihre Länge betrug fast 33 km und sie hatte eine Kapazität von fast 16.000 m3 pro Tag. Damit gehörte sie auch zu den kleineren Leitungen.*) | |||
Aqua Antoniniana | |||
Sie von Kaiser Caracalla erbaut als Abzweig von der Appia Marcia und diente der Versorgung der Caracalla-Thermen. .*) | |||
Aqua Augusta | |||
|
Erbaut unter Kaiser Augustus als Hilfsleitung.*) | ||
Aqua Claudia | |||
Der Bau
dieser Leitung wurde zeitgleich mit dem Anio Novus im Jahre 38 n.Chr. unter dem
Kaisern Caligula begonnen und im Jahre 52 n. Chr. unter Kaiser Claudius beendet.
Die Quelle befand sich beim 38. Meilenstein der Via Sublacensis (Gegend von
Arsoli-Agosta). Ihre Länge betrug fast 69 km, davon über 10 km vor Rom auf der
bekannten Arkadenreihe. In der Nähe der Porta Maggiore, der Bestandteil der
Wasserleitung war, erreichte die Leitung Rom. Von hier wurde zu Nero's Zeiten
eine Leitung abgezweigt, die zum neronischen Nymphäum in der Nähe vom Tempel des
Claudius führte. Kaiser Domitian verlängerte die Bögen der Wasserleitung bis zu
den Kaiserpalästen auf dem Palatin. Die Kapazität der Aqua Claudia betrug
184.280 m3 pro Tag.*) |
|||
Anio Novus | |||
|
Diese Leitung wurde
gleichzeitig mit der Aqua Claudia gebaut. Die Quelle der Wasserleitung wurde
unter Trajan umgebaut. Dieser Aquädukt erreichte eine Gesamtlänge von fast 87
km, davon 14 km auf 31 Meter hohen Bögen mit drei Stockwerken übereinander. Er
nahm weitesgehend denselben Weg wie die Aqua Claudia. Mit einer Kapazität von
189.520 m3 übertrifft sie alle anderen Wasserleitungen in
Rom.*) |
||
Aqua Traiana | |||
Erbaut unter Kaiser Trajan im Jahre 109 n.Chr. zur Ergänzung der Aqua Alsietina bei der Versorgung von Trastevere und der Thermen des Trajan. Die Quellen lagen in der Nähe des Braccianer Sees. Ihre Länge betrug 32,5 km und sie folgte in ihrem Verlauf erst der Via Clodia, dann der Via Cassia und zum Schluß ein Stück der Via Aurelia.*) | |||
Aqua Alexandrina | |||
|
Erbaut unter Kaiser Severus Alexander im Jahre 226 n.Chr., unter anderem zur Versorgung der Thermen des Alexander Severus, die auf dem Marsfeld anstelle der Thermen des Nero errichtet wurden. Sie verlief bis zur Porta Maggiore über ein Aquädukt aus Ziegelsteinbögen entlang der Via Praenestina und der Via Labicana.*) |
(*)Textauszug aus der wunderschönen Website "Antikefan.de".Mein Beitrag
zu diesen Thema ist NUR als
Denkanstoß
zur weiteren Vertiefung der Leserinteressen zu verstehen.Die Seite "Antikefan.de"erfüllt
in dieser Sache alle Erfordernisse,daher
unbedingt besuchen)
In Eigener Sache: ING. RUDOLF DEMATTÉ ist nicht für den Inhalt und Wortlaut der hier aufgeführten Linkverbindungen zu Webseiten anderer Anbieter verantwortlich!