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Neue Grabkammer im Tal der Könige gefunden (KV 64)
Auf dieser Seite wird nicht versucht das angesprochene Thema aufzuarbeiten oder zu interpretieren .Es ist ein Versuch des Lesers Neugier und Interesse zu wecken und ihn zu eigenen Ausflügen zum Thema in die Welt des Internets zu stimulieren:
Das berühmte Tal der Könige hat Ägyptologen der Universität Basel ein weiteres Geheimnis preisgegeben – das 64. Grab. Die Forscher entdeckten einen Sarkophag, in dem sich die knapp 3000 Jahre alte Mumie einer Frau befindet. Dass die Schweizer an dem Prestige-Ort Grabungen vornehmen dürfen, ist ein Privileg, das sonst keinem anderen ausländischen Land zuteil wird.
Die Schweizer Forscher untersuchten eigentlich ein anderes, bereits bekanntes Grab. Nur zufällig stiessen sie auf die neue Grabkammer. «Es war ein Glücksfall, wir haben überhaupt nicht nach neuen Gräbern gesucht», freut sich Susanne Bickel, Ägyptologin der Universität Basel, im Interview mit der «Tagesschau». Es ist erst der zweite Fund im Tal der Könige seit der Entdeckung der berühmten Grabstätte von Tutanchamun 1922. Auf den Spuren der Vergangenheit Die Schilderungen von Bickel gleichen einer spannenden Schatzsuche: Zu Beginn hätten sie nur den Rand eines Schachtes gesichtet und noch keine Ahnung gehabt, was sich dahinter verberge. Das Team stiess jedoch wenig später auf ein noch unberührtes und original verschlossenes Grab. Man habe einen Stein beiseite geschoben, sodass eine kleine Öffnung entstand. Durch diese Lücke hindurch offenbarte sich den Ägyptologen ein schwarzer Sarg mit gelber Beschriftung. Eine Dame aus der Oberschicht Bei der neu entdeckten Grabstätte mit der Bezeichnung KV 64 handelt es sich um ein über einen Schacht zugängliches Einkammergrab, in dem im Abstand von etwa 500 Jahren zwei Begräbnisse stattfanden. Im oberen Bereich des Grabes entdeckten die Forschenden den hölzernen Sarkophag, der die Überreste einer Frau namens Nehemes-Bastet enthält. Die sehr sorgfältig eingewickelte Mumie der etwa 1,55 Meter grossen Frau ist noch unversehrt. Durch besonders glückliche Umstände wurde das Grab nicht beraubt. Die Tote stammt wohl aus einer der einflussreichen Familien der Amun-Priesterschaft. Sie führte den in Elitekreisen häufigen Priesterinnentitel einer Sängerin des Amun – eines altägyptischen Gottes. Die Basler Ägyptologen datieren diesen Fund auf die Zeit der 22. Dynastie (9. Jahrhundert v. Chr.). Forscher vermuten weitere Schätze Das in den Fels gehauene Einkammergrab wurde aber offensichtlich schon vor der Bestattung von Nehemes-Bastet als Grabstätte genutzt. Das ursprüngliche Begräbnis konnten die Basler Ägyptologen auf die 18. Dynastie (um 1450 v. Chr.) datieren, was mit dem Beginn der Nutzung des Tals der Könige als Nekropole zusammenfällt. Reste der ersten Grabausstattung, die wohl in der Antike beraubt wurde, befinden sich noch unterhalb einer Schuttschicht. «Da liegt vermutlich eine um noch 500 Jahre ältere Bestattung unter der dicken Schicht von Schutt», erklärt Bickel. Konzession nur für Schweizer Team Das archäologische Forschungsprojekt unter der Leitung von Bickel erforscht seit 2009 die Nutzung des Tals der Könige durch auserwählte Mitglieder der Elite und der Königsfamilie im Umkreis der Königsgräber. Wie Bickel gegenüber «SF Online» erklärt, interessiert dabei besonders die Frage: Wer hatte das Privileg, als Nicht-König im Tal der Könige ein Grab zu haben? Die Forscher der Universität Basel führen derzeit als einziges ausländisches Team im Tal der Könige Grabungen durch. «Vor etwa 7 Jahren waren noch etwa 10 ausländische Teams anwesend», hält Bickel weiter fest. Die ägyptischen Behörden hätten ihnen jedoch die Zulassung entzogen. Ausser den Schweizern sind nur noch ein oder zwei individuelle Forscher vor Ort. Privileg dank guter Arbeit und Kollegialität Der Grund für das Privileg, das den Schweizern zuteil wird, sieht Bickel unter anderem in der guten Zusammenarbeit mit den Behörden. Die Behörden seien sehr zufrieden mit der Arbeit des Teams und die Zusammenarbeit sei kollegial. Doch offenbar sind auch politische Gründe mit im Spiel: So wurde laut Bickel den übrigen ausländischen Forschern offenbar aus nationalistischen Gründen der Zugang verwehrt. Die Schweiz habe aber keinen kolonialistischen Hintergrund, was für die Ägypter von Bedeutung sei. Den Wissenschaftlerinnen des «University of Basel Kings' Valley Project» gelang die jüngste Entdeckung des Grabes in Zusammenarbeit mit den ägyptischen Behörden und lokalen Arbeitern. Im Tal der Könige am Rande der Wüste haben Archäologen nun insgesamt 64 Gräber aus dem Alten Ägypten gefunden.
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